Dienstag, 24. November 2009

Apotheken in Deutschland

Gedanken zu DocMorris und anderen Apothekenketten.

Große Versandapotheken wie oben genannte haben in Deutschland noch einen schweren Stand, nach all den Gerichtsverhandlungen zum Thema verschreibungspflichtige Medikamente im Jahr 2003 nach denen DocMorris erst nciht und dann doch, aber noch nicht zu 100% sicher auch verschreibungspflichtige Medikamente gegen Rezept nach Deutschland liefern darf war auch das Thema Filialapotheken ein großer Streitpunkt.

Was war nun das Konzept und warum haben sich die deutschen Apotheker so dagegen gewehrt?
In Deutschland dürfen Apotheken nicht einer GmbH oder AG gehören, nur Einzelpersonen oder nicht haftungsbeschränkte Personengesellschaften dürfen eine Apotheke betreiben und zudem dürfen nur ausgebildetete Apotheker eine Apotheke besitzen. (Quelle) Dadurch soll vermieden werden, dass unqualifiziertes Personal oder rein wirtschaftliche Interessen bei der Medikamentenausgabe entscheidend sind (zum Beispiel welches Produkt eines Antidepressivums oder eines Medikaments gegen einen Hautausschlag).
Der Europäische Gerichtshof hat Deutschland (und vor allem seinen Apothekern) bestätigt, dass diese Regelungen gelten und weitehin gelten dürfen.

Bedeutet dies also einen Vorteil für die Patienten? Welche Folgen hat das bestehende System für die Arzneimittelkosten?
In erster Linie sind Apotheker also Einzelverhandler mit Pharmavertretern, die wenigen großen Konzerne stehen vielen nur lose untereinander in Verbindung und in direkter Konkurrenz stehenden Apothekern gegenüber. Welche Seite hat also die stärkere Verhandlungsposition? Ein Schelm wer Böses dabei denkt.
Außerdem muss sich jeder Apotheker selbst um sein Marketing und um seine Buchhaltung kümmern, was natürlich Kosten verursacht. Diese Kosten trägt nicht der Apotheker alleine, die trägt der Kunde durch Arzneimittelpreise die höher sind als sie sein könnten, wenn Apothekenketten eine Arbeitsteilung begünstigen könnten.

Natürlich soll dem einzelnen Apotheker nicht die Kompetenz abgesprochen werden zu wissen welche Arzneimittel die besten für seine Kunden sind, aber trotzdem muss bedacht werden, dass Preise für den Kunden wichtig sind und das nciht einmal unbedingt bei Kopfschmerztabletten, Salben oder Cremes, sondern insbesondere für Patienten mit chronischen Krankheiten.

Ein Mittelweg ist die neu entstandene Franchiseapotheke, bei der der Betreibende ein ausgebildeter Apotheker ist, welcher die Produkte aber vom Franchisegeber bezieht und auch seine Filiale nach bestimmten Vorgaben einrichtet, Aktionen übernimmt und Werbemittel gestellt beommt.
Wie sich das auswirkt, soll in einem späteren Post behandelt werden.

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